Aufruf von Kommunen weltweit zur Unterstützung des verbindlichen UN-Abkommens zu Wirtschaft und Menschenrechten (UN-Treaty)

Aufruf von Kommunen weltweit zur Unterstützung des verbindlichen UN-Abkommens zu Wirtschaft und Menschenrechten (UN-Treaty)

Der Juni 2014 markiert einen historischen Meilenstein, der die Regulierung von Transnationalen Unternehmen (TNCs) wieder auf die internationale Agenda setzte. Der UN-Menschenrechtsrat berief eine Zwischenstaatliche Arbeitsgruppe (Open Ended Inter-governmental Working Group, OEIGWG) zur Entwicklung eines rechtsverbindlichen Vertrags über TNCs und andere Wirtschaftsunternehmen im Hinblick auf Menschenrechte ein. Ziel war es, die globalen Schlupflöcher im internationalen Menschenrechtsschutz zu schließen und sicherzustellen, dass Unternehmen für Menschenrechtsverstöße und Umweltverbrechen rechtlich zur Verantwortung gezogen werden. Über derzeitige freiwillige Ansätze von sozialer Unternehmensverantwortung hinauszugehen, ist ein wichtiger Schritt, um globales Wirtschaften an den Rechten und dem Wohlergehen von Menschen und Gemeinschaften auszurichten und die Straflosigkeit von Unternehmen zu beenden.

Wir, die Unterzeichnenden, als Kommunen weltweit:

  1. betonen, dass unser Planet dieses verbindliche Abkommen braucht, um die ungerechten Folgen der unregulierten Globalisierung auszugleichen. Diese führte zu Machtasymmetrien zwischen Staaten, Gemeinden, Städten, Kommunen, Einzelpersonen und Unternehmen, was den Schutz der Menschenrechte, die Förderung des Gemeinwohls und den Zugang zu Recht, insbesondere in den ärmsten Regionen der Welt, betrifft.
  2. begrüßen daher die Initiative Ecuadors und Südafrikas sowie die Bemühungen anderer Staaten, die den Prozess zur Erreichung eines internationalen verbindlichen Abkommens zur Überwindung der Sanktionslosigkeit von TNC während der fünf OEIGWG-Sitzungen von 2015 bis 2019 unterstützen;
  3. begrüßen den offenen und partizipativen Prozess, der von der OEIGWG entwickelt wird und an dem nicht nur Staaten, sondern auch internationale Organisationen, zivilgesellschaftliche Organisationen, Betroffene, Parlamentarier*innen, Wissenschaftler*innen und andere relevante Interessengruppen beteiligt sind;
  4. betonen, dass der künftige Vertrag spezifische Mechanismen schaffen sollte, die die nationalen Rechtssysteme sowie die internationale Zusammenarbeit und Kontrolle stärken, um die rechtliche Verantwortung der Staaten beim Zugang zu Rechtsmitteln für betroffene Gemeinschaften zu untermauern und die Wiederholung von Menschenrechtsverletzungen durch die Tätigkeit von TNCs zu verhindern. Wir betonen die Notwendigkeit verbindlicher Prinzipien, die die Menschenrechte und die Umwelt schützen und die Verantwortung der Unternehmen u.a. durch rechtlich einklagbare Verpflichtungen garantieren;
  5. bestehen darauf, dass dieser Vertrag eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Arbeitnehmer*innenbelangen spielen muss, die in Arbeitsrechtsverstößen durch TNCs in globalen Wertschöpfungsketten wurzeln, wobei sichergestellt werden muss, dass auch Staaten für Verletzungen verantwortlich sind, die in ihren Ländern verursacht werden und zu Schäden jenseits ihrer Grenzen führen. Wir teilen die Ansicht des Internationalen Gewerkschaftsbundes, dass die Durchsetzbarkeit von Arbeitsnormen eine conditio sine qua non ist, um das Ungleichgewicht zwischen den Sonderrechten von Investor*innen und den Arbeits- und Menschenrechten wiederherzustellen, um die Fortführung der Verhandlungen dieses neuen Instruments der Vereinten Nationen zu unterstützen.

Daher fordern wir Staaten und regionale Organisationen auf, sich aktiv in diesen UN-Prozess einzubringen und auf ein wirksames sowie rechtsverbindliches internationales Instrument für TNCs und andere Wirtschaftsunternehmen in Bezug auf die Menschenrechte hinzuarbeiten. Es soll sicherstellen, dass die Würde des Menschen, wie sie in den universellen politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten verankert ist, weltweit Vorrang vor privaten Profiten hat und garantiert wird, und dass der Schutz unseres Planeten gewährleistet wird.

Apoye el Tratado Vinculante sobre Empresas y Derechos Humanos

    First signatories

    Ada Colau
    Mayor of Barcelona (Spain)
    Musa Hadid
    Mayor of Ramallah (Palestine)
    Michèle Rubirola
    Mayor of Marseille (France)
    Willy Demeyer
    Mayor of Liege (Belgium)
    Jeanne Barseghian
    Mayor of Strasburg (France)
    Sahra Mirow
    Member of the City Council of Heidelberg (Germany)
    Christophe Teisseire
    Member of the City Council of Paris (France)
    Nuria Parlon
    Mayor of Santa Coloma de Gramenet (Spain)
    Eric Piolle
    Mayor of Grenoble (France)
    Idoia Buruaga
    Mayor of Elorrio (Basque Country, Spain)
    Danielle Dambach
    Mayor of Schiltigheim, Delegate President of the Eurometropolis of Strasbourg (France)
    Iago Martínez
    City Council Member of A Coruña (Spain)
    Anne Vignot
    Mayor of Besançon (France)
    Emmanuelle Pierre-Marie
    Mayor of XII District of Paris (France)
    Lluïsa Moret i Sabidó
    Mayor of Sant Boi de Llobregat (Spain)
    Léonore Moncond’huy
    Mayor of Poitiers (France)
    Martine Aubry
    Mayor of Loos-en-Gohelle (France)
    Alde Harmand
    Mayor of Toul (France)
    Patrice Leclerc
    Mayor of Gennevilliers (France)
    Jean-François Caron
    Mayor of Loos-en-Gohelle (France)
    Guy Dallard
    Mayor of Dornas (France)
    Henri Bouchet
    Mayor of St Martin le Colonel (France)
    Marc Gricourt
    Mayor of Blois (France)
    Bertrand Kling
    Mayor of Malzéville (France)
    Bernd Zieger
    Member of the City Council of Heidelberg (Germany)
    Zara Dilan Kiziltas
    Member of the City Council of Heidelberg (Germany)
    Maryse Caujolle
    Member of the City Council of Blagnac (France)
    Marie-Pierre Bes
    Member of the City Council of Blagnac (France)
    Xavier Normand
    Mayor of Castanet-Tolosan (France)
    Dominique Gambier
    Mayor of Dévile lès Rouen (France)
    Pascal Legoux
    Member of the City Council of Chatenoy le Royal (France)
    Dominique Poinsard
    Member of the City Council of Champforgeuil (France)
    Mourad Laoues
    Member of the City Council of Chalon-sur-Saône (France)
    Françoise Verjux-Pelletier
    Departmental councilor of Saône et Loire (France)
    Marie-Noelle Le Carrer
    Deputy Mayor of Givry (France)
    Christine Leclercq
    Mayor of Mont Saint Aignan (France)
    Annie Sassignol
    Mayor of Champforgeuil (France)
    Philippe Brugère
    Mayor of Meymac (France)
    Nathalie Appéré
    Mayor of Rennes (France)
    Johanna Rolland
    Mayor of Nantes (France)
    Joël Bigot
    Mayor of Petit Couronne (France)